Perspektiven als gemeinsam Pilgernde der Hoffnung

Kategorie(n): alle Gemeinden, Allgemein

„Damit ich ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe…“ (Lk 4,19). Ein solches Gnaden- und Jubeljahr erleben wir in diesem Jahr 2025.

Mit dem Motto „Pilger der Hoffnung“ sind viele Menschen und Christen als Pilger nach Rom gereist. In wenigen Tagen geht dieses heilige Jahr zu Ende. Endet dann auch die Pilgerschaft? Ist dann für immer unsere Hoffnung erfüllt? Über das Jubiläumsjahr hinaus bleiben wir Pilger und Pilgerinnen. So ist Christsein immer eine Pilgerschaft und Weggemeinschaft mit anderen.

Im kommenden Jahr beginnen wir in Jülich und Aldenhoven eine neue gemeinsame Pilger- und Weggemeinschaft. Die Wahl des neuen Rates des Pastoralen Raumes war ein erster Schritt. Der zweite Akt wird die Feier der Gründungsmesse am 25. Januar in St. Martin zu Aldenhoven sein. Aber wird es uns gelingen, über diese Feier hinaus gemeinsam den Weg mit Christus zu gehen?

Werden wir schaffen, eine Gemeinde des Herrn zu werden? Wie können wir mit unseren 22 Gemeinden und den vielen Orten von Kirche mit allen unterschiedlichen Traditionen, Stärken, Prägungen und Wünschen – aber auch mit unseren Grenzen, Schwächen und Einschränkungen vertrauensvoll den Weg in der neuen Pfarrei gehen?

Wie können wir Pilgerinnen und Pilger der Hoffnung bleiben, ohne zu resignieren? Dazu soll dieser Gedanke von Diethard Zils uns helfen: „Zwei oder drei, das ist nicht viel, bestimmt nicht, wenn der eine blind, der andere taub und ein dritter lahm ist. Zwei oder drei, das ist unendlich mehr als einer allein, bestimmt, wenn der eine blind, der andere taub und ein dritter lahm ist. Denn der Blinde wird das Ohr für den Tauben, und der Taube wird das Auge für den Blinden und gemeinsam tragen sie den Lahmen, und so gehen sie alle drei, wo einer allein nicht kommen kann“.

Das ist eine Hoffnung: die Stärke miteinander teilen und die Schwäche gegenseitig und mit Geduld tragen. Der Apostel Paulus drückt das so aus: „Bedrängnis bewirkt Geduld, Geduld aber Bewährung, Bewährung Hoffnung. Die Hoffnung aber lässt nicht zugrunde gehen; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.“ (Röm 5, 3b-5). So bleiben wir weiterhin im neuen Pastoralen Raum Aldenhoven/Jülich „Pilger der Hoffnung“.

P. Alcide Kragbé
OSFS Pfarrvikar und Schulseelsorger