Seid Menschen – Verantwortung, Toleranz und die Botschaft der Firmung

„Seid Menschen, bevor es zu spät ist.“ So mahnte Margot Friedländer in ihrer Rede vor dem Europäischen Parlament. Als Überlebende des Holocausts und als wichtige Zeitzeugin spricht sie mit einer tiefen Weisheit darüber, was es heißt, ein „Mensch“ zu sein.

Frau Friedländer fordert dazu auf, die Menschlichkeit und die Würde des Einzelnen zu wahren – besonders in Zeiten, in denen diese Werte gefährdet sind. Sie gibt den jüngeren Generationen nun die Verantwortung, die Fehler der Vergangenheit zu vermeiden und stattdessen für eine Welt einzutreten, die von Menschlichkeit und Respekt geprägt ist.

Was bedeutet es, ein Mensch zu sein? Geht es nur um biologische Merkmale oder spielen auch Werte, Toleranz, Respekt und Gemeinschaft eine Rolle?

Eine Art Soundtrack zum Menschsein gibt das Lied „Menschen“ von Max Giesinger. Das Lied spricht darüber, dass jeder Mensch einzigartig ist und wie wichtig es ist, sich gegenseitig zu unterstützen und anzunehmen. Besonders stark ist das Thema des Überwindens von Schwierigkeiten im Leben und das „Sich-gegenseitig-tragen“. Als Ausdruck des Getragenseins und der Begleitung auf dem Lebensweg gilt im katholischen Glauben die Firmung.

Die Firmung ist ein Sakrament, ein heiliges Zeichen, das den Übergang in die erwachsene Glaubensgemeinschaft markiert. Hier wird die Bedeutung der Verantwortung, die jeder Einzelne für sich selbst und die Gemeinschaft übernimmt, besonders thematisiert. Es geht auch darum, zu lernen, Toleranz zu üben und den anderen zu respektieren. So ist es in vielen Situationen gar nicht so schwer, vielen Lebensstilen, Essgewohnheiten oder Kleidungsstilen gerecht zu werden. Diese Vielfalt, diese jeweils anderen Umstände können sogar Spaß machen.

Niemand ist perfekt und jeder Mensch hat seine eigene Geschichte, Herkunft und Meinung. Die Toleranz hilft uns, diese Unterschiede zu akzeptieren. In seinem Lied wirbt Max Giesinger für diese Welt, in der man die Vielfalt der Menschen wertschätzt.

Die Firmung fordert auf, Verantwortung zu übernehmen und anderen mit Respekt und Toleranz zu begegnen. So tauchen Parallelen zwischen den Mahnungen aus der Vergangenheit, dem Jahrhunderte alten Ritus der Firmung und der modernen Musik auf.

Menschsein kann also nicht als selbstverständlich angesehen werden, sondern ist als ein Ziel zu verstehen, das ständig gepflegt werden muss. Der Appell von Margot Friedländer fordert uns auf, in jeder Entscheidung und jedem Handeln „Mensch“ zu bleiben und für eine Gesellschaft einzutreten, die von Mitgefühl geprägt ist.

Dieses Jahr lädt die Pfarrei Heilig Geist wieder gemeinsam mit dem Gemeindensechstett Aldenhoven zur Firmvorbereitung ein. Die Firmung wird dann im November 2025 in der Jugendkirche gefeiert. Beim Markt der Möglichkeiten nach Ostern in der Jugendkirche3.9zig können sich alle Interessierten über die Inhalte und Wahlmöglichkeiten zur Vorbereitung informieren.

Bei Interesse schreiben Sie uns an unter: firmung@heilig-geist-juelich.de   –   Seid ihr dabei?

Gemeindereferentin Esther Fothen