SEID MENSCHEN! Diese beiden Worte, so einfach und doch so kraftvoll, bilden das Motto der diesjährigen Firmung im Pastoralen Raum Aldenhoven/Jülich. Sie stammen von Margot Friedländer, einer Holocaust Überlebenden, die mit über 100 Jahren noch immer unermüdlich an Schulen, Universitäten und in Gemeinden sprach. Ihre Botschaft richtet sich an uns alle – aber ganz besonders an die junge Generation: „Bleibt menschlich. Bewahrt euch das Mitgefühl, die Achtung vor dem Leben und den Mut, füreinander einzustehen.“
Zwischen Schlagzeilen, Social Media und ständiger Ablenkung verlieren wir leicht den Blick für das, was wirklich zählt: Mitgefühl, Nächstenliebe und Solidarität. Gerade deshalb ist die Einladung, „Mensch zu sein“, heute aktueller denn je. Sie erinnert uns daran, dass Christsein immer auch heißt, Mensch zu sein – mit offenem Herzen, mit wachem Verstand und mit ausgestreckten Händen.
Die Jugendlichen, die sich in diesem Jahr auf das Sakrament der Firmung vorbereiten, nehmen diese Einladung ernst. In den vergangenen Monaten haben sie sich auf vielfältige Weise engagiert und das Leben im Pastoralen Raum aktiv mitgestaltet. Sie renovierten den Minigolfplatz in Koslar, bauten einen Barfußpfad für die Ausstellung der Familienkirche Geistreich, gestalteten ihre eigenen Kerzen und dürfen auch noch den Ablauf ihrer Firmfeier selbst mitbestimmen und durchführen.
Sozial-Samstag am 15. November
Ein besonderer Höhepunkt der Vorbereitung wird der „Sozial-Samstag“ am 15. November sein. An diesem Tag treffen sich alle Firmlinge, um sich besser kennenzulernen, Ideen zu teilen und gemeinsam ein Projekt zu beginnen, das ihrer Umgebung guttut.
Ob beim Basteln von Weihnachtskarten für Altenheime, beim Müllsammeln oder bei kreativen Aktionen – es geht bei diesem „Sozial-Samstag“ darum, Freude zu schenken und zu entdecken, wie schon kleine Gesten große Wirkung haben können.
Die Firmvorbereitung ist mehr als eine Zeit des Lernens – sie ist eine Zeit des Wachsens. Die Jugendlichen sollen spüren, dass der Glaube nicht nur in der Kirche stattfindet, sondern mitten im Leben… dass der Heilige Geist in jedem Wirken, in jeder Begegnung und in jedem guten Gedanken zu finden ist… und dass sie auf ihrem Weg nicht allein sind: Begleitet von ihren Familien, Paten, Katechetinnen und Katecheten und getragen vom Geist Gottes, dürfen sie erfahren, was es bedeutet, im Glauben gestärkt und im Leben ermutigt zu werden.
Die Firmung ist das Sakrament der Stärkung. Sie erinnert daran, dass Gott uns seinen Geist schenkt – den Geist der Liebe, der Kraft und der Weisheit. Durch die Handauflegung und die Salbung mit Chrisam werden die Jugendlichen in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen und in ihrem Glauben gefestigt. Auch heute ist die Firmung ein wichtiges Zeichen: Sie lädt dazu ein, Verantwortung für das eigene Leben und den Glauben zu übernehmen.
So wird die Firmung zu einem Fest des Lebens, der Gemeinschaft und der Hoffnung. Und vielleicht ist das die schönste Bedeutung des Mottos „Seid Menschen“: Ein Aufruf, die Welt ein Stück heller, wärmer und menschlicher zu machen – mit jedem Schritt, den wir im Glauben gemeinsam gehen.
Besonderer Dank gilt allen Firmlingen, die sich mit Offenheit, Interesse und Einsatz auf diesen Weg eingelassen haben. Euer Engagement, eure Ideen und eure Bereitschaft, den Glauben mit Leben zu füllen, sind ein Zeichen der Hoffnung für unsere Kirche. Ihr seid herzlich willkommen in der Gemeinschaft des Glaubens – als junge Menschen, die ihren Platz suchen und finden, getragen vom Geist Gottes.
Ebenso danken wir den Katechetinnen und Katecheten, die die Jugendlichen auf diesem Weg begleiten, ihnen zuhören, Fragen zulassen und Glauben erfahrbar machen. Ohne ihre Zeit, Geduld und Begeisterung wäre diese Vorbereitung nicht möglich.
Firmfeiern
Die Feier der Firmung findet am 2. Dezember um 17 Uhr und 19 Uhr sowie am 19. Dezember um 17 Uhr in der Jugendkirche 3.9zig in Jülich statt. Gespendet wird das Sakrament von Weihbischof Karl Borsch aus Aachen. Möge der Heilige Geist alle, die sich firmen lassen, mit seiner Kraft erfüllen und sie begleiten – auf ihrem Weg durchs Leben.
Gemeindereferentin Esther Fothen

