Engagiert im Pastoralen Raum Aldenhoven/Jülich

Kategorie(n): alle Gemeinden, Allgemein

Einen Abschluss finden … In den letzten Monaten habe ich gleich mehrmals aufgemerkt, als Menschen sich nach langem Engagement aus diesem verabschiedet haben.

Wie geht das, sich verabschieden aus einer ehrenamtlichen Tätigkeit? Vor allem, wenn man sie über Jahrzehnte gestaltet, seine Zeit und sein Herz eingesetzt hat, weil sie einer tiefen inneren Überzeugung und Spiritualität entspringt?

Hier mal verschiedene Szenarien:

  • Aus manch einer Seniorenbegegnung höre ich: „Ich kann das nicht mehr: Kaffee kochen, den Tisch decken und mich um alles kümmern. Die Gesundheit spielt nicht mehr mit. Jetzt setze ich mich an den gedeckten Tisch und lasse mich umsorgen.“ Da verlangt die körperliche Gesundheit einen Einschnitt. Das aktive Tun wird aufgegeben, die Gemeinschaft der Gruppe aber nicht. Man „wechselt nur die Seiten“. Ein fließender und leichter Übergang im Engagement.
  • Wer lange ein Projekt belebt, erfährt auch, dass die eigenen Vorstellungen der Gestaltung, der Prioritäten, der Ausrichtung in der Gruppe sich verändern. Das ist ein notwendiger Prozess in einem Team von Engagierten, sonst würde das Engagement erstarren. Aber irgendwann gibt es vielleicht einen Punkt, wo der Einzelne innerlich nicht mehr mitgehen kann, wo das, was wertvoll war, in der sich veränderten Form nicht mehr wiedergefunden wird. Manchmal endet dann das Engagement auch mit einer Portion Verbitterung oder einem letzten unversöhnlichen Treffen.
  • Es erreichen das Pastoralteam auch Briefe oder Mails, wo im besten Sinne mit Genugtuung auf den eigenen Einsatz zurückgeschaut wird: „Ich habe dieses Engagement vor Jahren angenommen und mit Liebe und Überzeugung ausgeführt. Jetzt gebe ich es wieder zurück in andere Hände.“ Ein Engagement mit erfülltem Abschluss.
  • Im November endet das Mandat der gewählten Gremien im Pastoralen Raum. Die VertreterInnen des GdG-Rates, der Kirchenvorstände und z.T. noch der gewählten Gemeinde-/Pfarreiräte geben ihr Mandat zurück. Sie haben sich für viele Jahre einem öffentlichen Amt gestellt, es erhalten und sich mit Rechten und Pflichten für die Entwicklung des Lebens in den Gemeinden, der Pfarrei Heilig Geist und den Pfarreien im Aldenhovener Sechstett eingesetzt. Sie waren Ansprechpersonen, kümmerten sich um das Leben vor Ort und in der Gemeinschaft der Gemeinden. Dabei taten sie auch vieles, was keiner gesehen oder sonst keiner gemacht hat. Sie setzten sich den verschiedenen Meinungen in den Gemeinden aus und wirkten mit an der Weiterentwicklung der Pastoral und deren Rahmenbedingungen, in die wir nun mal in unserer Zeit gestellt sind. Ein Abschluss des Ehren-Amtes, bestimmt durch Wahl und Wahlperiode.

Herzlichen Dank!

Über den Abschied aus dem Ehrenamt ließe sich trefflich eine ganze Broschüre schreiben – dies waren nur ein paar Eindrücke aus den letzten Wochen und Monaten. Allen, die sich in unserem Pastoralen Raum engagieren, ein herzliches Dankeschön!

Allen, die Sie Ihr Engagement zurückgeben und beenden, gilt ein riesengroßer Dank für alles, was Sie eingebracht haben. Das Pastoralteam und ich wünschen Ihnen, dass Sie die Früchte Ihres Engagements gut wahrnehmen und in positiver Erinnerung mitnehmen können!

Gemeindereferent Michael Loogen