Abschied von Gemeindereferentin Petra Graff

Abschied von Gemeindereferentin Petra Graff

Kategorie(n): alle Gemeinden, Allgemein

„Ich geh dann mal – der Horizont ist weit!“

Nun, nach fast zwölf Jahren Dienst in der Pfarrei, möchte ich ab Mai neue Wege gehen. Es ist die Zeit gekommen, neue Blickwinkel zu finden und Herausforderungen anzunehmen.

Nach meiner Assistenzzeit wurde ich 2012 für alle 16 Gemeinden in der Pfarrei beauftragt. Das war damals eine große Herausforderung und nicht ganz einfach. Das Pastoralteam stellte sich neu auf, Gremien mussten sich neu bilden. So sind wir gemeinsam auf neuen Wegen unterwegs gewesen. Einfach waren diese nicht, doch das Leben führt nicht immer nur geradeaus.

Ich finde, wir können auf gute, kreative Arbeit im Miteinander schauen. Auf einem so großen Terrain können wir nicht alle erreichen, es nicht jeder und jedem recht machen. Das Team hat sich immer abgesprochen, Alleingänge gab und gibt es nicht, die Transparenz zu den Gremien war und ist eine der wichtigsten Säulen. Das stärkt und motiviert, neue Wege zu wagen. Wir haben Entscheidungen als Team umgesetzt. Die Pfarrei zukunftsfähig zu gestalten war stets mein und unser gemeinsames Ziel.

In meinem Schwerpunkt der Familienpastoral – mit Erstkommunionvorbereitung, Begleitung der zehn Kita-Einrichtungen von Profinos und der Entwicklung der Familienkirche „GeistReich“ – war die Entwicklung und das Beschreiten neuer, zeitgerechter Wege mein Ziel.

In den Jahren wurden Kollegen und Kolleginnen in den Ruhestand verabschiedet oder wechselten auf eine andere Stelle. Das Team wird kleiner, im ganzen Bistum werden wir 2028 nur noch um die 300 KollegInnen inklusive Priester sein. Somit sind wir in der Pfarrei auf einem guten Weg.

Dieser ist nicht einfach, doch durch die Orientierung in Richtung Eigenverantwortung, Kreativität und „Ermöglichung“ in vielfältigen Formen werden auch Ihnen neue Horizonte eröffnet und mit Gottes Geist werden neue und gute Dinge entstehen.

Ich weiß, dass die Struktur der Institution Kirche bröckelt und momentan nicht der Motor mit Überzeugungskraft ist. Bitte schauen Sie sich im Kleinen um und lassen Sie sich in Ihrer Überzeugung mit Blick auf den nun neu zu gestaltenden pastoralen Raum nicht beirren.

Ich schaue auf gute Diskussionen zurück. Mein Dienst mit dem Facettenreichtum auf unterschiedlichen Ebenen konnte kaum von allen wahrgenommen werden. Vieles geschah und geschieht im Hintergrund. In den zwölf Jahren hat sich die Pfarrei immer wieder verändert und aufgrund der Rahmenbedingungen verändern müssen. Neue Aufgaben sind dazu gekommen, andere wurden aufgegeben. Experimentieren war immer möglich. Somit gab und gibt es keinen Stillstand. Das macht das Engagement in dieser Pfarrei aus.

Ich habe sehr gerne mit Ihnen gearbeitet, Sie durch Höhen und Tiefen begleitet, Diskussionen mit Ihnen geführt, um wieder einen Schritt weiterzugehen. Bitte geben Sie nicht auf und richten Sie den Blick nach vorne! Mit Ihrem Engagement, so wie es Ihnen möglich ist, wird das Glaubensleben lebendig bleiben. Ich habe gerne meine Talente dafür eingesetzt.

An dieser Stelle möchte ich mich für Ihr Vertrauen bedanken, für Ihre Kreativität und die Freude und den Spaß, den wir gemeinsam hatten.

…und schon wieder öffnet sich der Horizont in seiner vollen Weite…

Nun mache ich mich auf. Auf neuen Wegen mit Menschen, die ich kennenlernen werde. Es ist ein spannender Beruf im Dienst der Frohen Botschaft. So sage ich allen, die mit mir wie auch immer unterwegs waren:

DANKE!

Aus Psalm 19 „… Gott hat der Sonne ihren Ort am Himmel gegeben. Wie ein Bräutigam aus seiner Kammer hervortritt, so geht sie am Morgen auf, wie ein freudig strahlender Held läuft sie ihre Bahn, von Horizont zu Horizont vollführt sie ihren Lauf…“

Gemeindereferentin Petra Graff

Foto: privat, Header: pixabay.com