Stellungnahme der Gremien der Pfarrei Heilig Geist Jülich „Für eine bunte und transparente Kirche – Für ein Kirche ohne Angst“

Stellungnahme der Gremien der Pfarrei Heilig Geist Jülich „Für eine bunte und transparente Kirche – Für ein Kirche ohne Angst“

Die verantwortlichen Gremien in der Pfarrei Heilig Geist Jülich beschäftigen sich zurzeit mit den Anliegen der Initiative #OutInChurch und dem aktuellen Themenkreis: Missbrauch und Vertuschung in der katholischen Kirche, Aufarbeitung und Prävention, Machtmissbrauch und Glaubwürdigkeit, Vertrauensverlust und Kirchenaustritte. Auch Themen aus dem Synodalen Weg – wie Macht und Gewaltenteilung, Frauen in Diensten und Ämtern sowie Leben in gelingenden Beziehungen – sind im Blick.

GdG-Rat (Rat der Gemeinschaft der Gemeinden), Kirchenvorstand und Pastoralteam Heilig Geist Jülich nehmen nach einer intensiven Diskussion in der Sondersitzung am 18.02.2022 wie folgt in großem Konsens Stellung:

 Download PDF der Stellungnahme

Für eine bunte und transparente Kirche – Für eine Kirche ohne Angst

Wir sind entsetzt über das Unrecht und Leid, das so vielen Opfern zugefügt wurde. Ihnen gilt unser Mitgefühl, ihrer Geschichte gilt unsere Aufmerksamkeit. Wir verurteilen aufs Schärfste das Nicht-Eingestehen von Schuld, die Verharmlosung der Taten, den Schutz der Täter durch hohe Kirchenverantwortliche und, dass vielen das Ansehen der Kirche wichtiger war als das Schicksal der Opfer.  Wir erwarten eine vollständige Aufklärung und angemessene Wiedergutmachung.

Wir setzen uns ein für eine Kirche, die nicht herrscht, sondern dient und sich allen Menschen freundlich zuwendet – für eine Kirche, in der für alle die gleichen Rechte und Regeln gelten. Wir arbeiten für eine Kirche, die zu ihren Grundlagen zurückfindet:

    1. Korinther 13,13:   Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei;
                                    doch am größten unter ihnen ist die Liebe.

Missbrauch und Ausgrenzung sind davon das Gegenteil! Missbrauch und Ausgrenzung sind auch immer Machtmissbrauch. Doch wir wollen all dem etwas entgegensetzen:

GLAUBE

  • Wir glauben, dass Gott die Welt geschaffen hat und alle Geschöpfe in gleichem Maße liebt.
  • Unser Glaube an den menschgewordenen Gott ruft uns, in Respekt zu allen Menschen zu leben.
  • Wir glauben an den Heiligen Geist, der uns neu aufbrechen lässt und Entwicklung ermöglicht.

HOFFNUNG

  • Wir hoffen, dass Gottes Geist uns und die Kirche bewegt, für Recht und Gerechtigkeit einzutreten.
  • Wir haben die Hoffnung, dass uns gemeinsam ein Aufbruch im Sinne der Frohen Botschaft gelingt.
  • Wir hoffen, dass unser Handeln Missbrauch und Ausgrenzung verhindert. Wir wollen hinsehen, zuhören und uns für eine bunte Kirche einsetzen, in der alle willkommen sind.

LIEBE

  • Und die Liebe? Die Liebe ist universell und vielfältig – wo Männer Frauen, Frauen Männer, Männer Männer, Frauen Frauen, Menschen Menschen lieben, da ist Gott mit seinem Segen!
  • Liebe ist auch: Ehrlichkeit, Respekt, Zuhören, Verantwortung füreinander.
  • Wir wollen die Liebe leben, wie Jesus es uns vorgelebt hat.

Wir strecken allen die Hand entgegen, die unsere Hilfe benötigen, und allen, die mit uns an einer Kirche des Aufbruchs mitarbeiten wollen, denn … am größten unter ihnen ist die Liebe.

 

GdG-Rat, Kirchenvorstand und Pastoralteam der Pfarrei Heilig Geist Jülich

 

Weitere Informationen & Ansprechperson:
Präventionsfachkraft Petra Graff – Mail: p.graff@heilig-geist-juelich.de