Eine nachhaltige Kirche

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Jede Krise muss ernst genommen werden

Sie ist das Gesicht des Klimastreiks. Sie ist die Stimme, der viele Jugendliche zuhören und folgen. In der sehenswerten Dokumentation „I am Greta“ (2020) vom Filmemacher Nathan Grossman wurde Greta Thunberg bei ihrem Kampf gegen die Klimakrise begleitet. Hier sagt sie auf die Frage, was sie davon hält, dass die Menschen anders auf die Coronakrise reagiert haben als auf die Klimakrise, dass die Klimakrise nicht einmal wirklich als Krise behandelt wurde. Obwohl Greta Thunberg auch erklärt, dass die beiden Krisen – ausgelöst vom Klima und von Covid-19 – getrennt voneinander betrachtet werden sollen, kann uns der Umgang mit beiden Krisen im Vergleich einiges dazu sagen, wie ernsthaft wir mit der Lage umgehen. Ein gutes Jahr ist nun vergangen, seitdem die Corona-Pandemie in Deutschland begonnen hat. Es ist an der Zeit, dass wir aus dieser Pandemie etwas lernen und dies auch umsetzen.

Die Bewahrung der Schöpfung ist ein wichtiges Anliegen von Christinnen und Christen. Aus christlicher Verantwortung vor Gott und den Menschen treten wir als Gläubige stets für eine gesellschaftliche Entwicklung ein, die sozial gerecht und ökologisch verträglich ist. Christliche Menschen gehen grundsätzlich davon aus, dass Gott die Welt erschaffen hat und sie als gut befunden hat, mit all dem was in ihr steckt.

Da springt im Jahr 2021 sofort das Wort „Nachhaltigkeit“ in den Kopf. Ich würde sagen, es ist die weltliche Übersetzung zum kirchlichen Begriff „Bewahrung der Schöpfung“. Der Duden gibt uns diese Definition: Nachhaltigkeit ist ein „Prinzip, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren, künftig wieder bereitgestellt werden kann“.

  • Ob wir nun wahre Alternativen zu Plastik benutzen, um die Meere zu schützen,
  • ob wir kein Fleisch oder keinen Fisch
    kaufen, um die Artenvielfalt zu erhalten,
  • ob wir auf faire Produkte achten, damit alle Menschen gerecht behandelt werden,

es ist unser christliches Handeln, das uns auffordert, nachhaltig zu leben. Sie als Leser und Leserin dieses Pfarrbriefes, als Mitglied unserer GdG sind angesprochen: Reden Sie mit anderen darüber und fragen Sie sich, ob Sie nachhaltig handeln.

In Gesprächen und Aktionen mit den Jugendlichen in unserer GdG Heilig Geist Jülich ist neben der Coronapandemie der Klimawandel das Hauptthema. Als Institu-tion, die für Werte wie Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung, Solidarität und Achtsamkeit einsteht, können wir als  Kirche entscheidend zu dem Bewusstseinswandel beitragen, der unverzichtbar ist für das Umsteuern zu einer nachhaltigen Entwicklung.

Diesen Bewusstseinswandel hin zu nachhaltigem Handeln versuchen wir als haupt- und ehrenamtliches Jugendkirchenteam in den Gottesdiensten oder in der Bildungsarbeit unserer Jugendkirche 3.9zig zu vermitteln. Diese Potenziale bei jungen Leuten gilt es zu wecken und zu stärken.

Wenn wir gerade auch die Kirche selbst als etwas betrachten, was in einer Krise steckt und nachhaltig behandelt werden sollte, dann sollten besonders auch die jüngsten Aktiven unserer Gemeinden unterstützt werden, damit sie nachwachsen können. Denn nur so kann eine Kirche auch zukünftig bestehen bleiben.

Jede Krise muss ernst genommen werden.

Auf der Klimakonferenz in der polnischen Stadt Kattowitz erklärte Greta Thunberg  hochrangigen Staatsvertretern und dem UN-Generalsekretär: „Ich habe gelernt, dass man nie zu klein dafür ist, einen Unterschied zu machen.“

Gemeindereferentin Esther Fothen

 

Foto: JohnArtsz_pixabay.com