Alte Wendelinus-Tradition

Alte Wendelinus-Tradition

Seit über 300 Jahren wird in Stetternich der Heilige Wendelinus, Schutzpatron der Bauern und des Viehs, verehrt. Die ihm gewidmete Kapelle am Ortsausgang Richtung Hambach wurde vor mehr als 240 Jahren als Nachfolgerin einer hölzernen Kapelle errichtet und zum Wendelinusfest 1774 vom Ortspfarrer mit erzbischöflicher Vollmacht geweiht.

Bis heute wird in Stetternich die Wendelinus-Tradition gepflegt – die traditionelle Segnung von Mensch und Tier, Wald und Flur. Bei spät-sommerlichem Wetter nahmen auch in diesem Jahr wieder weit mehr als 100 Pilger, jung und alt, teil.  Gemeinsam mit der St. Sebastianus Bruderschaft folgten sie den Ausführungen des Wortgottesdienstleiters Josef Witzleben, sangen gemeinsam Lieder und sprachen ein besonderes Gebet, angelehnt an das ´Vater unser´.

In einer kurzen Ansprache wurde auf den Werdegang des Heiligen Wendelin eingegangen, der trotz königlicher Geburt zuerst als Hirte, dann als Eremit in der Landseelsorge tätig war und später Abt des Klosters Tholey im heutigen Saarland wurde. Heute ist er ein leuchtendes Vorbild für den Dienst am Nächsten und wird als Schutzpatron der einfachen Leute, der Hirten, Bauern und Tagelöhner verehrt und als Beschützer der Tiere angerufen.

So hat Wendelinus das Wort Jesu ´Ihr seid meine Freunde´ tatsächlich gelebt –  Freundschaft verbunden mit Liebe zu Gott und den Menschen. „Und beide, Freundschaft und Liebe, sind das Fundament jeder Gemeinschaft, auch der, die sich heute hier an der Wendelinuskapelle versammelt hat“, erläuterte Witzleben.

Während der anschließenden Segnung der Teilnehmenden sowie aller mitgebrachten Pferde, Hunde, Katzen und anderer Tiere – z.B. dem gutmütigen Schaf Kiro – wurden die Wendelinusbrote an die Pilger verteilt. Zum Ausklang traf man sich zu Kaffee und Kuchen auf der benachbarten Burg Wolfshoven und sprach miteinander über das Erlebte Viele freuten sich, zusammen mit der Gastgeberfamilie Gottschalk ein paar besinnliche und frohe Stunden zu verbringen.

Peter Rainer